2. TEIL: GOETHE BRICHT ZUM BROCKEN AUF - SEIN GIPFELERLEBNIS


"Harzansicht an einem Wintertage" Rudoph Holzschuh (1849-1943) - Bild: Harzmuseum Wernigerode museum-digital.de

Am Abend des 9. Dezembers 1777 reitet Goethe von Clausthal nach Altenau hinunter, wo er in der Dunkelheit ankommt. Welchen Weg er nahm, wissen wir nicht, wahrscheinlich Bergmannswege über das Zechenhaus Dorothea, die Grubenteiche, das Polsterberger Hubhaus und Polstertaler Zechenhaus. Von der Grube Dorothea aus führte ein Transportweg zum Polstertaler Zechenhaus ("Erzweg"), auf dem auf Pferdekarren Erzgestein zu den "Pochwerken" (Gesteinszerkleinerungsanlagen) beim Zechenhaus transportiert wurde. Die Pochwerke wurden von Wasser aus dem Polstertaler (Stau-)Teich angetrieben.
 
Die Nacht muss mondhell gewesen sein. Es scheint, dass er auf dem ca. 10 km langen Weg durch den Schnee gut vorangekommen ist. Wahrscheinlich musste er nur den Karrenspuren der Erzgesteintransporte folgen. Auf dem einsamen Ritt kann er seinen Gedanken nachhängen. Den technischen Montaneinrichtungen (Teiche, Wassergräben, Kehrräder) wendet er keine Aufmerksamkeit zu - er erwähnt sie jedenfalls nicht. Ihm fällt alles mögliche Persönliche ein, der Herzog, eine frühere schwere Krankheit, sein gestriger Beinahe-Unfall.
 
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Wegweiser "Goetheweg" von Clausthal zur Grube "Dorothea"

"Goetheweg" (9A) von Clausthal zur Grube "Dorothea" - im Sommer ...

... und weiter am Unteren und Mittleren Pfauenteich vorbei ...

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... zum Dammweg des Oberen Pfauenteiche und von hier nach Altenau ...



... oder auch zum Hirschler Teich und von dort Richtung Altenau

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Vielleicht ist Goethe diesen Weg zum Polstertaler Hubhaus nach Altenau geritten - allerdings nicht im Frühsommergrün, sondern in tiefem Schnee. Außerdem waren die Wege nicht in dem Maße wie heute von dichtem Fichtenbestand umgeben (der sich allerdings gegenwärtig wieder lichtet).  Durch den enormen Holzbedarf des Bergbaus war die Gegend um Clausthal weitgehend entwaldet worden und wurde erst im Laufe des 18. Jh. durch Fichtenanpflanzungen planmäßig wieder aufgeforstet.


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Polsterberger Hubhaus (ursprünglich Wasserhubhaus des Dammgrabens), dann Gasthaus, ältere Aufnahme
 
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Polsterberger Hubhaus heute
Polsterberger Hubhaus, Dammgraben und Weg am Dammgraben (kommt von den Clausthaler Teichen). Vom Dammgraben wurde Wasser in das Hubhaus hoch gepumpt und von dort aus weitergeleitet

Der Polstertaler (Stau-)Teich versorgte die Pochwerke am Polstertaler Zechenhaus mit Wasser

Weg zum Polstertaler Zechenhaus

Polstertaler Zechenhaus - Alte Postkarte
Polstertaler Zechenhaus heute (Campinplatzgaststätte)
 
Schrifttafel zu den Erzwegen beim Polstertaler Zechenhaus

Alter Erzweg im Polstertal -
"Und so bringen sie den knarrenden Wagen, beladen,
Mit bedächtlich langsamen Schritten zum lärmenden Puchwerk." - (E.C.H. Dannenberg, Der Harz, ein Gedicht in sieben Gesängen, 1781; Bild: Stahlstich nach A.L. Richter, Der Hübichenstein, 1838)

"Harzleben" mit Harzer Fuhrleuten 1889. (Quelle: https://harzerfuhrherren.org/)

In Altenau übernachtet er im „Rathaus“, einem alten und großen Fachwerkgebäude, dem wie in Clausthal und in vielen Rathäusern der Zeit eine Gastwirtschaft angeschlossen war. Später wurde aus dem Gebäude das "Hotel Rathaus" (das aber derzeit stillgelegt ist. Wie wir erfahren, soll es im Laufe des Jahres 2020 wieder als "Goethehaus" mit neuen Bestimmungen eröffnet werden). Goethe bemerkt eine große „Unruhe“ in sich, will ihr aber nicht nachgehen und schläft „unendlich“ – Clausthal mit seinen Eindrücken muss ihn angestrengt haben.

„Vor Tag“ ist er wach und wünscht seiner Geliebten in Weimar - Frau von Stein - einen „guten Morgen“, dann bricht er auf. Den im Niedergang befindlichen Bergbau in Altenau mit einer (aufgelassenen) Silbergrube vor seiner Tür beachtet er nicht. Er hat jetzt das „Ziel seines Verlangens“ im Blick. Dies Ziel hat er all die Tage nicht vergessen, „ob mir´s schon seit 8 Tagen alle Menschen als unmöglich versichern.“

Beim Ritt von Clausthal nach Altenau hat er den Brocken vor sich gesehen, ehe er nun auf dem Weg von Altenau zum Torfhaus in Wälder und Hügel eintaucht - „sich tiefer ins Gebirge einsenkt“, wie er sagt, wodurch der Blick zu seinem Sehnsuchtsberg verstellt wird.

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Bergstadt Altenau um 1850 - Stahlstich nach L. Rohbock (Sammlung Goslarer Museum)

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Das "Goethehaus" in Altenau
                         
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Blick vom Goethehaus in Altenau auf die Kirche St. Nikolai  - Die gelbe "Dennert-Tanne" (Erklärungsschild) im Hintergrund weist auf eine Grube

Man wird dem Ortsunkundigen den alten Fuhrweg von Altenau zum Torfhaus gewiesen haben, dem leichter zu folgen war und der besser begangen werden konnte als die Pfade, die er bei der Rückkehr vom Brocken nahm. Trotzdem dürfte es kein bequemer Weg gewesen sein, den er vor sich hatte. Er musste 335 m Höhenunterschied auf einer schneebedeckten Piste bis zum Torfhaus überwinden, die keineswegs einer heutigen Straßenbeschaffenheit entsprach. Wir wissen nicht, ob er die Strecke erwandert hat oder zu Pferd geritten ist, zu letzterem wird man ihm wohl wegen der Weg- und Witterungsverhältnisse abgeraten haben.
  
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Goethes mutmaßlicher Weg von Altenau zum Brocken

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Wegeschild in Altenau

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Rast- und Leseplatz auf dem Goetheweg von Altenau


Auf winterlichen Wegen zum Brocken


Blick von Altenau zum Torfhaus (mit Sendemast)

Goethes „Gipfelerfahrung“

Zwischen 9.00 und 10.00 Uhr kommt Goethe auf dem 811 m hochgelegenen und einsamen Torfhaus an. Von hier aus hätte er den Brocken vor sich liegen sehen können, wenn nicht dichter Nebel geherrscht hätte. Der Wanderer schüttelt den Schnee von den Schuhen und betritt das Forst- und Gasthaus „Borkenkrug“. Der noch beim Frühstück sitzende Förster Johann Christoph Degen blickt überrascht auf den unerwarteten frühen Gast, der da hereinstapft. Der 41-jährige „Gehende“ Förster – im Gegensatz zu reitenden Forstbeamten so genannt - kannte sich sicher auf den Fußwegen zum Brocken gut aus – obwohl der außerhalb seines Auftragsbereiches lag - aber dass er heute noch einen beschwerlichen Gang dahin tun würde, ahnte er wohl nicht.

Alte Ansicht des Torfhauses mit Blick auf Brocken und "Hirschhörnern" (Felsengruppe). Der "Borkenkrug" links im Hintergrund ( Bild in: Christian Zimmermann, Das Harzgebirge in besonderer Beziehung auf Natur- und Gewerbekunde geschildert, 1834)

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Oben: Das frühere, 1869 abgebrannte Forst- und Gasthaus "Borkenkrug" oder "Brockenkrug" (Bild in: Rolf  Denecke, Goethes Harzreisen, Hildesheim 1980). Unten: "Nachfolgehäuser": Oberforstamt auf dem Torfhaus - heute nicht mehr vorhanden (Postkarte); der "Brockenkrug" / "Wendt´s Hotel" - ebenfalls verschwunden (Postkarte, ca. 1935)

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Goethe-Terrasse im Brockenkrug (Postkarte, älter als oben)

„Nachts gegen 7“ sitzt Goethe vor einem Bogen Papier und hält Rückblick auf die Erlebnisse des Tages. Er ist tief bewegt und ringt um Worte. Er redet nicht mehr von „Göttern“, sondern greift auf die christlich-biblische Sprache zurück. Was er niederschreibt, klingt, als hätte er auf dem Berg nichts weniger als eine Gottesbegegnung gehabt – wie Mose oder Elia auf dem Horeb – und als müsste er einen Dankpsalm anstimmen. 
„Was soll ich vom Herren sagen mit Federspulen [unterer Teil eines Federkiels], was für ein Lied soll ich von ihm singen? … Es ist schon nicht möglich mit der Lippe zu sagen was mir widerfahren ist, wie soll ichs mit dem spitzen Ding hervorbringen.“ 
Er redet davon, dass das „Ziel meines Verlangens“ erreicht sei, er spricht von „Demut“, von „Hingegebenheit von Augenblick zu Augenblick“ und von der „vollsten Erfüllung meiner Hoffnungen“

Das hört sich so an, als ob ihm – mit modernen Bezeichnungen - ein „transpersonales“ Erlebnis widerfahren sei, eine „Gipfelerfahrung“ (Stanislav Grof), die über das „Alltagsbewusstsein“ hinausgeht. 

Und jetzt erst enthüllt er der „lieben Frau“, wo er war und wo er sich befindet (offenbar hat er einen Sinn für die dramatische Inszenierung seines Lebens): 
„Ich will Ihnen entdecken |: sagen Sie´s niemand :| [mit Wiederholungszeichen!], dass meine Reise auf den Harz war, dass ich wünschte den Brocken zu besteigen, und nun Liebste, bin ich heut oben gewesen, ganz  natürlich …“ 
Seine andächtige Stimmung hält weiter an:
 „Nun Liebste tret ich vor die Türe hinaus, da liegt der Brocken im hohen herrlichen Mondschein über den Fichten vor mir und ich war oben heut und habe auf dem Teufels=Altar [Klippe auf dem Brocken oder ist der ganze Berg gemeint?] meinem Gott den liebsten Dank geopfert.“ 

Goethes Zeichnung vom Brocken ( Quelle: wikipedia.org). Unten Nachgestaltung auf einer Postkarte (ca. 1930)

Der Mythos von der Hexenmesse auf dem Blocksberg mit Opferdarbringungen an den Teufel  - des „Blockes-Berges Verrichtung …" (Johannes Praetorius, 1669 ) - klingt an, ihn wird Goethe später im „Faust“ aufnehmen. Hier meint das die Überwindung innerer „dämonischer“ Mächte, die ihn bedrängten: Selbstzerstörung, Zweifel …

Am nächsten Tag – wieder in Clausthal zurück – hat sich Goethe gefasst und er schildert seine Erlebnisse ausführlicher: 
„Wie ich gestern zum Torfhaus kam, saß der Förster bei seinem Morgenschluck in Hemdsärmeln, und diskursive [ d. h. sehr vorsichtig] rede ich vom Brocken und er versicherte die Unmöglichkeit hinauf zu gehen, und wie oft er sommers droben gewesen und wie leichtfertig jetzt es zu versuchen.- Die Berge waren im Nebel, man sah nichts, und so sagt er, ists auch jetzt oben, nicht drei Schritte vorwärts können Sie sehen. Und wer nicht alle Tritte weiß pp. Da saß ich mit schwerem Herzen mit halben Gedanken, wie ich zurückkehren wollte. Und ich kam mir vor wie der König, den der Prophet mit dem Bogen schlagen heißt und der zu wenig schlägt. [2. Könige 13, 17-19] Ich war still und bat die Götter, das Herz dieses Menschen zu wenden und das Wetter, und war still. So sagt er zu mir: nun können Sie den Brocken sehn, ich trat ans Fenster und er lag vor mir, klar wie mein Gesicht im Spiegel, da ging mir das Herz auf und ich rief: Und ich sollte nicht hinaufkommen! Haben Sie keinen Knecht, niemanden - Und er sagte, ich will mit Ihnen gehn. - - Ich habe ein Zeichen ins Fenster geschnitten zum Zeugnis meiner Freuden-Tränen, und wärs nicht an Sie, hielt ich's für Sünde es zu schreiben. Ich habs nicht geglaubt bis auf der obersten Klippe. Alle Nebel lagen unten, und oben war herrliche Klarheit und heute Nacht bis früh war er im Mondschein sichtbar und finster auch in der Morgendämmrung, da ich aufbrach. Adieu. Morgen geh ich von hier weg …“
Wir entnehmen diesem Bericht, dass Goethe zu der gesuchten „Klarheit“ gefunden hat, denn die „Klarheit“ des Wetters auf dem Gipfel steht stellvertretend für die eigene Klarheit – seinem symbolischen Weltverständnis entsprechend: „Sie wissen, wie symbolisch mein Dasein ist“. Wie diese Klarheit in ihm durchbrach und worin sie konkret bestand, darüber lässt er sich nicht aus. Er sagt nur, dass am erreichten „Ziel seines Verlangens“ „viele Fäden“ hängen, das heißt ja wohl, dass die gewonnene Klarheit folgenreich für sein Leben ist. Es bleibt sein Geheimnis, was ihm auf dem Berg offenbar wurde, oder er vertraut es nur seiner Geliebten an: „Aber das  W i e , von allem, das warum, soll aufgehoben sein, wenn ich Sie wieder sehe.

Es war ein auf dem ganzen Weg erhoffter und nun doch unerwartet eingetretener „Durchbruch“, den Goethe erfahren hat. Dass er dieses Ereignis dankbar mit göttlicher Führung, Zuwendung oder „Schickung“ in Verbindung bringt, bezeugt sein kurzer Eintrag im Tagebuch über die Brockenbesteigung, den er mit dem Bibelzitat abschließt: „W a s  ist der Mensch, dass du sein  g e- d e n k s t.“ (Psalm 8,5)

Aufstieg zum Brocken

Wir wenden uns dem Weg zu, den Goethe mit Förster Degen gegangen sein könnte. Man sollte vielleicht nachtragen, dass Degen ein naturkundlich interessierter Mann war, er hat Interessierte zu Standorten der nordischen Zwergbirke (Betula nana) geführt, einem seltenen Überbleibsel der letzten Eiszeit in den Mooren um das Torfhaus. Er wird Goethe sicher auf manches Besondere auf dem Weg hingewiesen haben.

Schauen wir uns zuerst die Wegführung an, die heute Goethes Namen trägt.
 
Die Beschränkung der Bezeichnung "Goetheweg" auf das Stück zwischen Torfhaus und Brocken ist eine Verkürzung. Eigentlich beginnt Goethes Weg zum Brocken in Goslar am Klauskapellen-Tor, geht über die "alte Harzstraße" nach Clausthal, von dort den "Erzweg" über das Polsterberger Hubhaus und das Polstertaler Zechenhaus nach Altenau und dann über das Torfhaus zum Brocken. Zurück führte Goethes Weg vom Torfhaus am unteren "Lerchenkopf" vorbei in das Kellwassertal unterhalb der "Steilen Wand", den Dammgraben entlang und durch das Schultal nach Altenau. Dieser "Goetheweg" wäre ein noch auszuarbeitendes Projekt für die Tourismusorganisationen der berührten Städte!


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"Goetheweg" -  Karte (Ausschnitt: nationalpark-harz.de)

Vom Torfhaus sind es ungefähr 8 km auf den Brocken, man hat 390 Höhenmeter zu überwinden. Der „Goetheweg“ ist gut gekennzeichnet und bequem zu begehen, man benötigt rund 3 Stunden, bis man auf dem Brockenplateau ankommt. Vom alten Forsthaus am „Lerchenfelde“ können wir nicht abgehen, es brannte 1869 ab. Die Hauptführung geht vor dem National-Park Besucherzentrum TorfHaus rechts die Straße entlang, in den Wald hinein, und biegt dann an den Häusern links ab. (Im Besucherzentrum kann man sich einen Film „Mit Goethe und Heine auf den Brocken“ ansehen.) Man folgt am besten dem schmalen Weg am Abbegraben durch den hohen moosigem Fichtenwald des „Magdbetts“, der jetzt leider am Absterben ist. Man lässt das „Große Torfhausmoor“ links liegen oder geht auf dem Bohlensteg über das Hochmoor – dann mit schönem Ausblick auf den Brocken.
Der 1827 angelegte Abbegraben gehört zu dem Wasserzuführungssystem, das Clausthaler Gruben mit Wasser versorgte. Sein Wasser bezieht der Graben aus dem vom „Brockenfeld“-Moor gespeisten Abbebach. Mit den „Winterströmen, die von Felsen stürzen“ in seinem Harzreisegedicht kann Goethe nicht den Abbegraben gemeint haben, er hatte andere vom Brocken und den darunterliegenden Mooren herausfließende Wasserläufe vor Augen. Vielleicht erinnert er sich an die Wasserfälle der Nabe, die er auf dem Rückweg nach Altenau gesehen haben könnte. Trotzdem kann uns das rasch fließende Wasser des Grabens an Goethes Gedicht erinnern. Bernd Wolff hat in seinem lesenswerten Roman über die erste Harzreise Goethes die „Winterströme“ zum Titel gemacht. 

"Winterströme" (Winterlicher Romkerhaller Wasserfall im Okertal)



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Blick vom Torfhaus zum Brocken

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TorfHaus Nationalpark Besucherzentrum

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Die Moorwiesen links von der Straße

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Zugang zum Goetheweg

Der Autor auf dem Weg zum Brocken

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Der Abbegraben

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Alter Wegstein (?)

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Mit Bohlen belegtes Teilstück des Weges

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Blicke auf den Brocken vom Großen Torfhausmoor

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             Links: So sahen die Pfade durch das Moor früher aus - Heute erleichtern Bohlen den Weg

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Weitere Teilstücke des Weges

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Abgestorbene Fichten und junger neuer Mischwald


Manches Gespenstische ist auf dem Weg zu beobachten ...


.... es ist ja auch der Weg der "Hexen"

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Anstieg zur Kreuzung mit dem Kaiserweg

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Wegweiser an Kreuzung Kaiserweg / Goetheweg

Am Quitschenberg

Der Goetheweg durchkreuzt den „Kaiserweg“, auf dem man ebenfalls vom Nationalpark-Zentrum her gelangen kann. Er führt weiter am 882 m hohen „Quitschenberg“ (Quitschen= Ebereschen) vorbei durch teilweise abgestorbenen Waldbestand zum „Eckersprung“ (Eckerquelle). Zur Goethezeit wuchsen am Quitschenberg die „Vogelbeerbäume“, die nun wieder zwischen abgestorbenen Fichten  emporsprießen.

Hier am Eckersprung mündet der wild-romantische, sehr ursprüngliche Weg ein, der durch den „Zillierwald“ über den Eckerstausee dem Lauf des Baches nach oben folgt – von der „Rabenklippe“ oder dem „Molkenhaus“ aus eine weniger begangene Alternative zum bisherigen Goetheweg. Hier könnten man die von Felsen stürzenden "Winterströme" erleben. - Wir sind jetzt auf 890 m Höhe. Bald führt uns der Weg steil aufwärts zum ehemaligen „Goethebahnhof“ der Brockenbahn - heute Weichenstation. (Wenn man Glück hat, fährt die Bahn gerade schnaubend und prustend vorbei.) Es geht auf einer breiten befestigten Trasse um die „Hirschhörner“ und den „Königsberg“ herum am „Goethemoor“ vorbei, eine Zeitlang den Bahnschienen entlang, bis zum letzten steilen Anstieg auf der asphaltierte Brockenstraße zur Gipfelkuppe. Die Kuppe erreicht an ihrer höchsten (natürlichen) Stelle 1141 m und ist damit die höchste Erhebung Norddeutschlands. Vor allem rechts von Weg und Bahnlinie begleitet uns das traurige Bild der abgestorbenen und umgestürzten Fichten.

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Weg an der Ecker zum Eckersprung

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Winterliches Intermezzo - Schutzhütte am Eckersprung. Hier verlief die ehemalige Grenze zwischen DDR und BRD

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"Quitschen" (Vogelbeeren) am Weg

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Der befestigte "Kolonnenweg" (ehemaliger Militärweg)


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Die Brockenbahn kommt


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Die Hirschhörnerklippen (Granitklippen - Bild: Kassandro, wikipedia.org)
So ging´s früher auf den Brocken
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Der "alte Weg" zum Brockengipfel

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Immer wieder mal treffen wir auf eine Hexe, die auf dem Weg zum Brocken ist

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Auf der Brockenstraße

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Früherer Torfabbau am Brocken (Goethemoor)

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Das Ziel ist fast erreicht

Ursprünglich war der Harz von Mischwald bedeckt, bis im 18. und 19. Jahrhundert die durch den Holzbedarf der Bergwerke entwaldeten Kuppen mit schnellwachsenden Fichten wieder aufgeforstet wurden, oft mit nicht geeigneten Sorten. Wie wir durch Zeichnungen und Berichte wissen, bestand die Bewaldung, auf die Goethe auf seiner Brockenwanderung traf, schon hauptsächlich aus Fichtenansammlungen, aber weniger geschlossen und nicht so hoch und dicht, wie wir sie heute vorfinden.
Durch Klimawandel, Borkenkäferbefall ("Buchdrucker") sterben die nicht standortsgemäßen und inzwischen auch überalterten Massenbestände an Fichten und Lärchen ab. Die Lärche wurde erst 1731 in den Harz eingeführt. Heute ist ihr Bestand nahezu vernichtet. Dass die dichte Fichtenbewaldung für den Harz nicht gut geeignet ist, viele „Feinde“ hat und bei extremen Wetterlagen zerstört wird, bemerkt schon Brederlow in seinem 1848 erschienenen und oben zitierten Harzführer „Der Harz“ (S. 93 ff.) Das gewohnte Bild des Harzwaldes wird sich im Laufe der Zeit verändern. Vorerst müssen wir uns an traurige Anblicke gewöhnen.

Abgestorbene Bäume am Brocken

Vor der Kuppe wird der Baumbewuchs immer zwergenhafter und krüppeliger. Bei 1100 m erreichen wir die Baumgrenze, Zwergstrauchheide und einige Krüppelfichten bedecken die dünne Erdschicht über dem plutonischen Granitkern. Das von wollsackähnlich verwitterten Granitfelsen („Wollsackverwitterung“) und Granit-Blockhalden durchsetzte Plateau ist seit der letzten Eiszeit (vor 10 000 Jahren) kahl – oder besser: mit Heide bekleidet, wobei Beweidung, Bebauung und Tourismus die ursprüngliche Vegetation reduzierte. Auch die in früheren Zeiten als Andenken hinunter gebrachten „Brockensträußchen“ der nur hier vorkommenden „Brockenanemone“ haben ein Übriges dazugetan. Hier oben herrscht alpines Klima.  Im 1890 angelegten „Brockengarten“ gedeihen Pflanzen aus den Hochgebirgsregionen der Welt. Wechselndes Wetter, Nebel, häufige Niederschläge und starke Winde sind häufig. Bei klarem Wetter hat man eine großartige Rund- und Fernsicht. 

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An der Baumgrenze

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Auf dem Brockenplateau - mit Wetterwarte

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"Viel Steine gab´s und wenig Brot..." (Uhland, "Der wackere Schwabe", der auch auf dem Brocken war) oder: "Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine" (Brockenspruch) - hier aber doch eine schöne Aussicht (und Bild weiter unten)

Alpine Vegetation -"Teufelskanzel" und "Hexenaltar"

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Blick nach Süden - zum Wurmberg hinüber

Goethe ist „1 viertel nach Zehn“ mit seinem Führer aufgebrochen, „ein viertel nach eins“ war er oben. Er schaffte es also in der gleichen Zeit, die wir benötigen. „Um Viere [ging es] wieder zurück“, d. h. bei Einbruch der Dämmerung, wobei Mondschein den späten Rückweg möglich machte.
Es ist erstaunlich, dass Goethe und Degen nicht mehr Zeit benötigten als wir bräuchten. Die beiden müssen sehr zügig geschritten sein. Sie hatten keine gebahnten und beschilderten Wege vor sich, sondern Trampelpfade, wenn überhaupt zu dieser Jahreszeit jemand vor ihnen gegangen ist. Dazu mussten sie über eine ca. 40 bis 50 cm hohe verharschte Schneedecke laufen. Der Harsch erleichterte allerdings das Gehen über den Schnee. Das Torfhaus war damals von weit ausgedehnteren Mooren („Brüche“) umgeben als heute - der Name "Torfhaus" weist auf früheren Torfabbau und Torfhütten hin. Für unsre Wanderer galt es, die moorigen Stellen zu umgehen. 

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Der Weg zum Brocken 1820, rechts die Hirschhörnerklippen - Goethe fand schwierigere Verhältnisse vor ...

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...Degen und er mussten über schneebedeckte, sumpfige Wege gehen

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Eine Karte aus dem 16. Jahrhundert zeigt die frühere Ausdehnung der Moore am Torfhaus - sie sind dunkel eingezeichnet . Damals gab es noch keine Besiedlung des Torfhauses. Das heutige Torfhaus liegt ungefähr da, wo der rote Kreis eingezeichnet ist. Der Pfeil nach links zeigt den Weg nach Altenau an, der Pfeil rechts zeigt an, wo der heutige Goethe-Weg beginnt. In diese Richtung ist kein Weg eingezeichnet.
(Karte bei: H. Lühmann, Geschichtliches und Naturgeschichtliches von der Zwerkbirke im Harz, in: Jahresbericht des Vereins für Naturwissenschaft Braunschweig 16, 1907-1909)

Es war ein Wagnis, das Goethe und der Förster unternahmen. Der Vize-Berghauptmann Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, den Goethe 1883 in Zellerfeld besuchte, wollte es gar nicht glauben, dass Goethe „solch eisiges Wagniß“ unternommen habe. Erst als er Goethe auf dessen dritter Tour auf den Berg begleitete und auf dem Torfhaus aus dem Munde des Försters Degen die Bestätigung erfuhr, schenkte er dem „waghalsigen Erzähler“ Glauben. (Lebensverhältnisse mit Ober-Berghauptmann von Trebra, 1813)

Welche Strecke Degen und Goethe auf ihrer Tour nahmen, wissen wir nicht, Goethe macht keine Angaben. Wahrscheinlich war er auf das Ziel fixiert und mit Gehen beschäftigt.

Wie weit kann man sich darauf verlassen auf dem heutigen „Goetheweg“ wirklich auf den Spuren des Dichters zu wandern?

Der heutige „Goetheweg“ ist eine hypothetische Rekonstruktion. Er wurde ab 1891 vom „Harzklub“ ausgebaut. Alte Karten und Berichte verzeichnen verschiedene Forstpfade zum Brocken hin. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Weg, den Degen Goethe führte, bis zu den Hirschhörnern ungefähr der Weg gewesen sein müsste, den wir heute gehen. Der Einstieg vom alten Forsthaus, das am oder gegenüber dem „Lerchenfeld“ lag, wird da gewesen sein, wo auch heute der Beginn des Torfhäuser „Goetheweges“ ist. Das ist eine flache, ebene Stelle, an der ein gangbarer Weg zwischen dem Lerchenfeld-Moor, dem ansteigenden „Magdbett“ und dem heute so genannten „Großen Torfhausmoor“ möglich ist. Auch die weitere Wegführung ergibt sich aus der Landschaftsbeschaffenheit und vermeidet die Überquerung von moorigen Flächen. Auf seiner dritten Brockentour nennt Goethe im „Geognostischen Tagebuch der Harzreise“ den Quitschenberg und die Ecker, die auf dem heutigen „Goetheweg“ Fixpunkte bilden. Beim Brockenanstieg wird Degen einen direkteren Weg genommen haben, als er sich heute hinzieht, wahrscheinlich die oberen Teile des jetzt zugewachsenen "alten Goethe-Weges".

Auf der ausgedehnten Fläche des Brockengipfels fand Goethe natürlich nicht die Vielzahl von Gebäuden vor, die heute die Kuppe bedecken. Es gab lediglich das noch heute bestehende und von den meisten Besuchern übersehene „Wolkenhäuschen“, ein aus Steinen gefügter kleiner quadratischer Bau mit hölzernem Spitzdach, ausgestattet mit Bänken, auf denen notfalls geschlafen werden konnte. Das „kleine Haus auf dem Brocken“ und später sinnigerweise so genannte „Wolkenhäuschen“ wurde 1736 auf Veranlassung des Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode als Notunterkunft für schutzsuchende Wanderer errichtet. Ob Goethe hier Rast machte, wissen wir nicht; die Tür war zu öffnen, aber oft machte der hingewehte Schnee dies unmöglich. Goethe traf auch nicht auf die Ströme von Touristen, die heute auf den Brocken wandern, mit dem Mountainbike herauf strampeln oder sich mit der Brockenbahn bequem auf den Berg bringen lassen. Einen „Brockenwirt“, bei dem man einkehren und Bockwurst mit Erbsensuppe und ein Hasseröder Bier bestellen konnte, gab es auch nicht. Erst um 1800 wurde das erste Wirtshaus auf dem Brocken in Betrieb genommen. Immerhin fand der durstige Wanderer eine Quelle vor, mit „klarem und wohlschmeckendem“ Wasser. Sie lief auch im Winter, wie wir aus der Reiseschilderung von Christlob Mylius wissen. (Näheres weiter unten.) Goethe hatte den Berg für sich und konnte ganz ungestört das Wechselspiel der Wolken, das heitere Wetter, die Aussicht und den Gang zu den Geschichten umrankten Klippen der „Teufelskanzel“ und des „Hexenaltars“ genießen.

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Das "Wolkenhäuschen"

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Teufelskanzel und Hexenaltar

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"Hexensabbat" (17./18. Jahrhundert / Bild im Brocken-Museum) - in der Phantasie auf dem "Blocksberg" und ...

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...theatralisch im "Brockensaal". Mit der Brockenbahn zu Aufführungen der Rock-Oper "Faust" auf dem Brocken (die Vorstellungen wurden nach langer Laufzeit eingestellt)

In einer Aufführungspause im "Touristensaal": Hexe mit passend eingekleideten Kellner

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Oben: Das Brockenhaus um 1800 - das erste Gasthaus auf der Brockenspitze (Bild im Brocken-Museum). Unten:
So sah´s später aus (Karte 1924 abgestempelt)


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"Und schaust aus Wolken..." - Wolken- und Lichtspiele am Brocken

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"....Auf ihre Reiche und Herrlichkeit..." - Blick hinunter nach Werningerode mit Schloss

Eine winterliche Brockenbesteigung vor Goethe

Es stimmt nicht, was man oft liest, dass Goethe der erste Winterbezwinger des Brockens war. Der Naturforscher und „Wissenschaftsjournalist“ Christlob Mylius brach am 20. April 1753 von Clausthal aus zum Brocken auf und bestieg ihn mit seinen Gefährten unter winterlichen Verhältnissen. Oben nahm er Messungen vor und betrieb botanische Studien. (Physikalische Belustigungen 1754, 24, 4. Christlob Mylius, Reise auf den Blocksberg)

Mylius beschreibt die Mühen des Weges genauer als Goethe, der sicher ähnliche Schwierigkeiten zu überwinden hatte. Mylius und seine Begleiter mussten die Pferde wegen des tiefen Schnees am Oderbrückhaus zurücklassen, wo sie den Wirt als Führer mitnahmen. Sie sind also zunächst einen anderen Weg als Goethe und Degen gegangen. Nach Überquerung des moorigen „Brockenfeldes“ trafen sie am „Eckersprung“ auf den Weg Goethes. Bei den „Hirschhörnern“ „mussten wir schon in dem Schnee und Moraste entsetzlich waten, indem kein Weg vor [wegen] dem Schnee zu sehen war.“ Nach einer Übernachtung in einer verlassenen Torfstecherhütte an der „Heinrichshöhe“ ging es weiter. „Den 25 früh ¾ auf Fünf stiegen wir vollends hinauf [auf den Brockengipfel]. Der Schnee war durch den Frost die Nacht etwas härter geworden und wir konnten hin und wieder darüber hinweggehen. Aber wir fielen gar oft desto tiefer hinein und mussten oft über Klippen, zwischen welchen unter dem Schnee verborgenen Löcher waren, klettern, welches uns erstaunlich ermüdete.“ Um halb sechs erreichten sie die Spitze des Brockens. Wie bei Goethe wurde ihr mühevoller Aufstieg durch „schön hell Wetter“ und weitreichende Aussicht belohnt.

Missliche Erfahrungen kann man auch heute noch machen, wenn man zur Unzeit auf den Brocken wandert. Was die glücklichen Erfahrungen betrifft, die Goethe und Mylius gewährt wurden, werden wir uns wegen der veränderten Verhältnisse wohl mit Rudimenten begnügen müssen. Aber wenn wir uns sehr früh und nicht an Wochenenden, Feiertagen und Ferienzeiten auf den Weg machen, mit Goethe im Sinn, dann können wir doch manches nacherleben, was den Dichter bewegte, vor allem, wenn wir auf dem Gipfel-Plateau unsere eigenen Wege abseits der Touristenströme suchen.
Vielleicht sollten man aber auch seinen eigenen „Brocken“ suchen und besteigen, um in Ruhe und Einsamkeit Lebensfragen zu klären.

Goethes poetische Gestaltung seines „Gipfelerlebnisses“

Oben auf dem Brocken erwachte auch wieder das „lyrische Ich“ des Dichters - vielleicht haben sich hier schon die
„im Sinn und Ton des ganzen Unternehmens kaum geregelte[n] rhythmische[n] Zeile[n]“ (Goethe)
der letzten Strophen seines Harzreisegedichtes geformt:
Über grundlose Wege ...
Auf öden Gefilden;
Mit dem tausendfarbigen Morgen
Lachst du ins Herz ihm [dem Einsamen];
Mit dem beizenden Sturm
Trägst du ihn hoch empor.

Winterströme stürzen vom Felsen
In seine Psalmen,
Und Altar des lieblichsten Danks
Wird ihm des gefürchteten Gipfels
Schneebehangner Scheitel,
Den mit Geisterreihen
Kränzten ahnende Völker.

Du stehst mit unerforschtem Busen
Geheimnisvoll offenbar
Über der erstaunten Welt
Und schaust aus Wolken
Auf ihre Reiche und Herrlichkeit,
Die du aus den Adern deiner Brüder
Neben dir wässerst.
Vor dem Hintergrund des Weges verstehen wir die Anspielungen im Gedicht. In dem Einsamen, in dessen „Psalmen“ die „Winterströme stürzen“ und der auf dem „Altar des Gipfels“ – hier wird der ganze Berg zum Altar – „lieblichsten Dank“ bringt, erkennen wir Goethe wieder. Aber ist es nicht auch der Berg, in dessen Psalmen die Winterströme tönen?

Die letzte Strophe nimmt das Stehen und den Ausblick auf dem Gipfel auf. Wieder greift der Dichter auf ein biblisches Bild zurück: Die Versuchungsgeschichte Jesu, in der der Teufel Jesus auf einen hohen Berg führt und ihm die Reiche der Welt zeigt (Mt. 4,8; Lk. 4,5). Aber bei Goethe stellt der Blick auf die Reiche und ihre Herrlichkeit keine Versuchung dar, sondern führt zur Weltzugewandtheit.

Wir fragen uns: wer ist mit dem „Du“ angeredet: Der Berg? Der „Einsame“? Meint Goethe sich selbst? Das bleibt in der „Schwebe“, die der Anfang des Gedichts programmatisch ankündigt. Es ist der Berg, der sich mit seinen unerforschten Tiefen geheimnisvoll präsentiert und doch sich im hellen Schnee- und Sonnenglanz vor den staunenden Augen erhebt und „offenbart“. Er und seine geschwisterlichen Mitberge und Moorflächen sind es, die die Reiche unter ihm mit lebensspendendem Wasser versorgen. Man geht aber nicht fehl, wenn man den Berg als Gleichnis für den „Einsamen“ und eben auch Goethe sieht. Ihm wird hier oben offenbar, was da unten vor ihm liegt: die Reiche der Welt, ihre Reichtümer, die „gewässert“, tätig gestaltet werden wollen, „brüderlich“, gemeinsam mit den Menschen neben ihm.

Der Abstieg

Über den Abstieg verliert Goethe in den unmittelbaren Zeugnissen keine Worte. Aber in seinen Schriften „Zur Farbenlehre“ erinnert er sich:
„Auf einer Harzreise im Winter stieg ich gegen Abend vom Brocken herunter, die weiten Flächen auf- und abwärts waren beschneit, die Heide von Schnee bedeckt, alle zerstreut stehenden Bäume und vorragenden Klippen, auch alle Baum- und Felsenmassen völlig bereift, die Sonne senkte sich eben gegen die Oderteiche hinunter.
Waren den Tag über, bei dem gelblichen Ton des Schnees, schon leise violette Schatten bemerklich gewesen, so musste man sie nun für hochblau ansprechen, als ein gesteigertes Gelb von den beleuchteten Teilen widerschien.
Als aber die Sonne sich endlich ihrem Niedergang näherte und ihr durch die stärkeren Dünste höchst gemäßigter Strahl die ganze, mich umgebende Welt mit der schönsten Purpurfarbe überzog, da verwandelte sich die Schattenfarbe in ein Grün, das nach seiner Klarheit einem Meergrün, nach seiner Schönheit einem Smaragdgrün verglichen werden konnte.
Die Erscheinung ward immer lebhafter, man glaubte sich in einer Feenwelt zu befinden, denn alles hatte sich in die zwei lebhaften und so schön übereinstimmenden Farben gekleidet, bis endlich mit dem Sonnenuntergang die Prachterscheinung sich in eine graue Dämmerung und nach und nach in eine mond- und sternhelle Nacht verlor.“
(Zur Farbenlehre, I., 75)
Es war die erste Harzreise, in der er auf das Wechselspiel der Farben aufmerksam wurde. Später geht er ihrem Ursprung nach und erklärt sie als Brechungen des Lichtes. Im Gegensatz zu Newton sind für ihn Licht und Farben nicht zusammengesetzt, sondern eine Einheit. Farben sind eine Eigenschaft des Lichtes, sie entstehen aus der Mischung von Hell zu Dunkel. Grundfarben sind Gelb und Blau, alles andere sind Stufen dieser reinen Festpunkte im Farbspektrum. Rot enthält alle anderen Farben in sich.
Auch in der "Farbenlehre" kommt Goethes auf die menschliche Erfahrung bezogene und ganzheitliche Sicht der Naturphänomene zum Tragen.

Wenn wir schon bei Auswirkungen sind, die Goethes erste Brockenbesteigung für seine naturkundlichen Forschungen auslösten, wollen wir auch Folgen für seine „geognostischen“ Erkenntnisse nennen. In seinem Text-Fragment „Über den Granit“ (1784) fließt wohl das Erleben der ersten Brockenbesteigung ein, wenn er schreibt:
„Auf einem sehr hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht … hier auf dem ältesten ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer.“
Das erinnert doch sehr an die letzten Strophen des Harzreisegedichtes.

In seiner Suche nach den „Urphänomenen“ findet Goethe im Granit das „Urgestein“, das die „Grundfeste unserer Erde“ bilde, worauf sich alle übrigen Gesteine und Gebirge geformt hätten. Der Granit wird ihm zum Gleichnis, das ihm „die ältesten, ersten, tiefsten Gefühle der Wahrheit seiner Seele“ öffnet und von daher zur „Überschau“ der Entwicklung von Welt, Leben und Mensch leitet.

Es kommt nicht darauf an, dass Goethe sich in der Entstehung des Granits und der Gesteine geirrt hat - nach unserer heutigen Erkenntnis. (Wir sind ja alle gern mit unserem "modernen" Wissen "Besserwisser" gegenüber früheren Geistesgrößen!) Wichtig ist die Erkenntnisweise, die Goethe uns nahelegt.

Naturphänomene können für Goethe gleichnishaft, symbolhaft für menschliche, psychische Vorgänge erscheinen. Naturerkenntnis ist für ihn auch Selbsterkenntnis und Erkenntnis der menschlichen Verhältnisse. Und was man hinzufügen muss: Das "fortwebende Leben der Natur" deutet auf göttliches Wirken hin und eine göttliche Ordnung, die in der "Tiefe der Schöpfung" ruht, nur intuitiv erfasst und als göttliches Geschenk erfahren werden kann. Daher sein Dankbarkeitsgefühl, das ihn auf dem "Altar" des Berges "dem Wesen aller Wesen" - dem "Seins-Grund und -ursprung" - ein "Opfer" bringen läßt, was auch immer das war. Diese Haltung mag "unzeitgemäß" sein, könnte uns aber nachdenklich machen, ob wir mit unserem "zeitgemäßen" Wissenschafts- und Weltverständnis auf dem allein richtigen Wege sind.

Dass sein "Gipfelerlebnis" auf dem Brocken für seine Weltschau wegweisend war, können wir den Bekenntnisssen entnehmen, die er in seinen Zeugnissen über die Brockenbesteigung preisgibt.

Goethe-Zeichnung: Granitklippen im Brockengebiet (Klassik Stiftung Weimar / Nationalmuseum / G. Femmel, Corpus der Goethezeichnungen, Bd.1)

Gesteinsarten des Brockengebietes: Gabbro, Granit, Diabas (Nationalpark-Denkmal Torfhaus)

Es ist also einiges, was Goethe zum „An-Denken“ vom Berg mit hinunternimmt. Dazu gehört auch Literarisches, nicht nur das Gedicht von der Harzreise im Winter. Keimhaft bereitet sich im Gedicht Späteres vor, wenn es heißt:
… „Den [den Brocken] mit Geisterreihen
Kränzten ahnende Völker“
Das weist auf die „Walpurgisnacht“ im „Faust“ voraus. Und erinnert die Schlussstrophe nicht an die Vision des sterbenden Faust in „Faust“ II?
„Solch ein Gewimmel möcht´ ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.“
Und was das Wichtigste ist: unausgesprochen nimmt Goethe „Klarheit“ mit hinunter, was in seiner nächsten Lebensphase zu tun ist. Er wird in Weimar bleiben, sich dem „Regieren“ widmen, den Bergbau in der Ilmenau vorantreiben und an der Liebe zu Frau von Stein festhalten. Die Dichtung muss zurückstehen, auch wenn er sie in Mußestunden weiter betreibt.
 "Meine Schriftstellerei subordiniert sich dem [tätigen] Leben", bekennt er in einem Brief am 14. Mai 1780 "doch erlaub ich mir nach dem Beispiel des großen Königs [Friedrichs des Großen], der täglich einige Stunden auf die Flöte wandte, auch manchmal eine Übung in dem Talente, das mir eigen ist."

Das hält einigermaßen vor – bis zur nächsten Flucht, nach Italien, 1786.

Die Rückkehr

Goethe übernachtet bei Degen. Dieser erhält einen Louisd´or wie Trebra berichtet – das war ein ordentliches „Trinkgeld“ für den gewiss nicht üppig bezahlten Förster.

Frühmorgens bricht er auf. Diesmal beschreibt er seinen Weg genauer, so dass wir in der Lage sind, ihn annähernd zu rekonstruieren, ohne allerdings die ganz genaue Route feststellen zu können.
"Vom Torfhause geht der Weg zurück die Lerchenköpfe herunter, an der steilen Wand her. Über die Engels Krone, Altenauer Glück, Lilien Kuppe."
Goethe marschiert nicht auf der alten Fahrstrasse, sondern nimmt den Weg über die Lerchenköpfe hinunter (Einstieg heute an der „Geheimratsecke“ des ersten Parkplatzes auf der Straße von Torfhaus nach Altenau). Diesen für ihn interessanteren Weg - gegenüber dem Herweg - wird ihm wohl Degen beschrieben haben. Nach dem Passieren des süd-westlichen Lerchenkopfes folgt bald ein steiler Abstieg in das Kellwassertal, einem kesselförmigen ehemaligen Gletscherkar. Goethe wird kaum den ausgesetzten und unter winterlichen Verhältnissen schwer begehbaren Pfad an den "Steile Wand"-Felsen vorbei genommen haben, den heutigen "Magdeburger Weg". Den hat es damals wohl noch nicht gegeben. Er wird unterhalb der "Steilen Wand" gegangen sein. ("Steile Wand" bezeichnet ein zerklüftetes Ensemble von Granit- und Hornfelsklippen an einem extrem steilen Bergabhang.) Wahrscheinlich folgte er den von den Grubenbetreibern angelegten und begangenen Wegen entlang der Kunstwassergräben. Heute ist das ein Teil des „Herzer Hexen-Stieges“. Der einsame Wanderer wird die damals noch nicht gefassten Wasserfälle der Nabe rauschen gehört haben. Dann trifft er auf den Dammgraben, der Hauptwasserführung zu den Clausthaler Gruben. Er kommt an zwei der vielen Altenauer Gruben vorbei: der „Engels“ oder „Englischen Crone“ (unter dem „Schachtkopf“) und der Grube „Altenauer Glück“ an der "Lilie". Er wird wohl nicht sehr auf das, was auf seinem Weg lag, geachtet haben, unterwegs hat er Charlotte von Stein viel zu erzählen.
Durch das Schultal gelangt er vollends nach Altenau. Dort wird er sein Pferd abgeholt haben und nach Clausthal hinaufgezogen sein, wo er mittags ankommt. Er legt eine Erholungpause ein.

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Abstieg ins Kellwassertal

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Blick in den Kellwasserkessel, links die "Steile Wand"

Weg an der "Steilen Wand" ("Magdeburger Weg" - aktuell gesperrt)

Felsen an der "Steilen Wand"

Nabetaler Wasserfälle

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Am Nabetaler Graben

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"Wiege" des Dammgrabens

Winterlicher Dammgraben (Bild:wikipedia.org/Gulb)

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Der Dammgraben am Förster-Ludwig-Platz

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Zugeschütteter Stollen am Förster-Ludwig-Platz

Im Schultal


Im alten "Hotel Rathaus" zu Altenau hat man ordentlich Reklame mit der zweimaligen Übernachtung Goethes gemacht. Neuerdings belebt man die Erinnerung an den prominenten Gast wieder. Das Haus wird von einem Goethe begeisterten Hotelier zu einem "Kultur- und Literaturhaus" mit (Goethe-)Ausstellung und angeschlossenem Café sowie Ferien-Appartments ausgebaut.
Hier ein Link zur Bilderquelle und weiteren Informationen

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Die renovierte Eingangsfront des Goethehauses

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"Goethe-Tisch"   
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Ausstellungstafel zu Goethes Übernachtung und Brockenbesteigung
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Das mutmaßliche Übernachtungszimmer Goethes wird renoviert
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Hier in diesem in originaler Bauweise erhaltenen Zimmer tagte der Rat der Bergstadt Altenau

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Die alte Tür zum Ratszimmer

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Blick aus einem Fenster des Goethehauses


Wieder bricht er frühmorgens auf und reitet nach Sankt Andreasberg. Sein Weg führt ihn (wieder) an den Clausthaler Teichen vorbei, dann aber zum „Sperberhaier Dammhaus“ (heute Fahrrad- und Wanderweg, 10 km). Dabei muss er das erstaunliche Bauwerk des „Sperberhaier Dammes“ gesehen haben, ein Aquaedukt, der das Wasser des Dammgrabens über eine Senke zu den Clausthaler Teichen führt. Er überquert den sumpfigen „Bruchberg“ am „Acker“-Höhenzug (heute noch mit Reitstieg), von dort geht es von der „Stieglitzecke“ an den „Schlufter Köpfen“ vorbei das Sieber-Tal hinunter und dann zur Bergstadt hinauf (ca. 20 km – auch diese Strecke könnte mit dem Mountainbike oder Treckingfahrrad abgefahren werden). Das ist eine lange und verwinkelte Strecke, sie führt bergauf und bergab – Goethe muss einen guten Orientierungssinn gehabt haben! Immer wieder sieht sich Goethe genötigt vom Pferd abzusteigen und zu Fuß zu gehen. Er kommt mittags an, nimmt Quartier im Rathaus und fährt abends in die Silbergrube „Samson“ ein.

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Sperberhaier Dammhaus, errichtet mit dem Damm 1732-34. Hier wohnte der "Grabenwärter", der für den Damm und die Wasserregulierung zuständig war, aber auch eine Gastwirtschaft betrieb. Später und heute nur Gasthaus. (Bildquelle: https://www.sperberhaier-dammhaus.de/index.html)


Der Sperberhaier Damm - im Hintergrund der Acker-Höhenzug mit dem Sendemasten am Stieglitzeck

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Reitstieg auf dem Acker-Höhenzug
               
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St. Andreasberg Hotel Rathaus (Postkarte) - wieder übernachtet Goethe in einer Rathaus-Herberge

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Grube "Samson" - noch mal geht es in die "Unterwelt"


Der 810 m tiefe Schacht kommt ihm „sauer“ an. Die heute noch erhaltene „Fahrkunst“ von 1837 gab es noch nicht.

Nach diesem letzten Bergwerksintermezzo scheint es Goethe zurück nach Weimar zu ziehen. Am 13. Dezember - nach 15 Tagen Reisezeit – macht er sich um 6 Uhr morgens auf den Weg über Lauterberg nach Duderstadt. Den schönen Oderstausee oberhalb von Bad Lauterberg konnte er noch nicht sehen (1934 errichtet). In Lauterberg lässt er den Harz hinter sich liegen. Was heute angenehm mit dem Pkw zu befahren ist, muss damals nicht einfach gewesen sein: Goethe notiert: „Nebel, Kot und unwissende Boten“ – dazu ist ihm beim Füttern seines Pferdes etwas ins Auge gefahren, wie symptomatisch – jetzt will er wohl nichts mehr sehen! In Duderstadt - einer hübschen und sehenswerten mittelalterlichen Fachwerkstadt - legt er sich „vor Langerweile“ früh schlafen.

Oderstausee

Am 15. Dezember erreicht er nach einem Zwischenaufenthalt in Mühlhausen Eisenach. Für die letzte Strecke nimmt er eine Postkutsche. In Eisenach trifft er seinen Fürsten und dessen Gesellschaft.  Am Abend hat er ihm und seinem engsten Kreis viel von den „Abenteuern“ im Harz zu erzählen. Am nächsten Tag kommt Goethe mit dem jüngeren Bruder des Fürsten, dem Prinzen Konstantin, und seinem Freund Knebel gegen Mittag in Weimar an.

Hier brechen seine Notizen und die Briefe an Frau von Stein zeitweilig ab. Goethe stürzt sich nicht gleich in Regierungsarbeiten - er übt das "Bei-sich-Bleiben". Erst am 31. hören wir von ihm: „Conseil“ d. h. Teilnahme an der „Ministerrunde“. Er beschäftigt sich literarisch. Er schreibt am 27. 12. an Frau von Stein, dass er am „sechsten Akt“ arbeite und meint damit ein Stück, das er eine „Dramatische Grille“ nennt: „Triumpf der Empfindsamkeit“. Es ist eine Satire auf die „Wertherkrankheit“. Am 30. spielt er die Rolle des verhinderten Ehebrechers Alcest in dem Lustspiel „Die Mitschuldigen“. Es sind wohl nicht zufällige Themen, die er hiermit aufnimmt. Er sucht Abstand - und Ablenkung bei Schlittenfahrten mit dem Herzog und dem Prinzen. Dazwischen ist er „still in seiner Hütte". Er muss es nicht breit treten, was er innerlich erlebt hat. Charlotte von Stein trifft er wohl in dieser Zwischenzeit nicht privatim, entgegen seinen Vorsätzen während der Harzreise. Er hat ihr sein Gedicht „Harzreise im Winter“ zukommen lassen. Am 30. will er sie abends bei der „leichtsinnigen Repräsentation“, d. h. bei der Aufführung der „Mitschuldigen“ sehen. Es klingt wie ein Abgesang der Harzreise, wenn er an sie schreibt:
„Eine Blume schick ich Ihnen, die ich im Ausritt vom Harze unter dem Schnee aus einem Felsen für Sie gebrochen habe …“
Brockenanemonen ( Bild bearbeitet: nationalpark-harz.de / G.Karste)

Doch die Erlebnisse im Harz wirken weiter … Goethe hat sich verändert, mancher Knoten hat sich gelöst. Sein „Urfreund“, der Prinzenerzieher Carl Ludwig von Knebel hat das erkannt, wenn er im Tagebuch am 15. Dezember 1777 nach dem Treffen mit Goethe in Eisenach notiert:
Goethe kam an. Gut. Ist im Harz gewesen … Goethe erzählt. Wunderbare Auflösung des Herzens, bewirkt durch Abgeschiedenheit.“
Es ist eine räumlich und zeitlich begrenzte Reise gewesen, die wir Goethe begleitet haben. Dabei haben wir aber einen weiten Bogen geschlagen. Wir lernen nicht nur Gegenden kennen, die zu besuchen auch heute noch lohnt, wir machen Wanderungen und Ausflüge, die nach wie vor reizvoll sind. Dabei können wir mit Goethe aber auch an existentiellen Erfahrungen teilnehmen, die uns noch bereichern und anregen. Ich schließe mit den Worten einer anderen Freundin Goethes, Marianne von Willemer:
„Zur Gegenwart wird die Vergangenheit…“
 
Den ersten Teil des Blogs schon gelesen?

Zu dem Blog gibt es ein Video

Hier folgen Bildnachweise für Bilder, die zusätzlich zum Blog im Video verwendet werden

Philips Wouvermann, Der Schimmel (Amsterdam Rijksmuseum, wikipedia.org)

Goethe Kopie nach G.O. May 1779 (Museum digital.de Schloss Lützen)


Goethe und Herzog Carl August (Quelle: Goethezeitportal)


Goethe in Gesellschaft der Herzogin Amalie (Postkarte / W. Friedrich, im Besitz des Autors)

Goethes Garten Haus in Weimar um 1900 (Quelle: wikipedia.org)

G. M. Kraus: Goethe 1775 ( Quelle: Stiftung Weimarer Klassik, Museen über meiji.ac.jp)

Schloss Weimar - Postkarte (Goethezeitportal und Postkarte des Autors)

Goethe und Charlotte von Stein - Montage (Bild aus google.de - Ursprung konnt nicht verifiziert werden / Klassik Stiftung Weimar?)

Geier mit Goethevers (Montage) (Bildursprung: lbv.de / Christoph Moning - verwendet mit freundlicher Genehmigung des Bildurhebers)

Bernhard Rode 1769  Ein Augur erklärt ... (Quelle: wikipedia.org)

                                                    Ilfeld (Postkarte im Besitz des Autors)

E. von Gruetzner: Auerbachs Keller (1885 - Goethezeitportal)

Faksimile "Leiden ..."  Düsseldorf Malkastenstraße ( Bild bearbeitet - wikipedia.org / Autor: jula2812)

Barlach: Harzreise im Winter"  (Goethezeitportal)

August Kühles: Ankunft einer Postkutsche vor einem mittelalterlichen Städtchen (um 1900 - Quelle: wikipedia.org)

Carl Ludwig von Knebel ( nach Gustav Schlick - Bildquelle: www. sueddeutsche.de /
13/01/17)


L. Rohbock / G. Heisinger: Marktplatz von Eisenach ( ca. 1850 - Sammlung Wartburgstiftung, Quelle: wikipedia.org)

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